Datum / Uhrzeit | Ort | Stadion | Verein 1 | Verein 2 | Liga | Ergebnis | Zuschauer |
17.06.2012 / 20:45 |
Lemberg / Ukraine |
Arena Lwiw | Deutschland | Dänemark | Euro 2012 | 2:1 | 32.990 |
So, hier nun mein Bericht zu meinem ersten Spiel in einem internationalen Turnier der Nationalmannschaften:
Es ist nun schon 3-4 Tage her, dass ich aus der Ukraine zurück bin. Somit fällt das Schreiben durchaus etwas schwer und man vergißt schnell das eine oder andere Detail. Und Details gab es schon das eine oder andere. Mal schauen was ich heute wieder alles vergesse...
Aber von vorn:
Eher zufällig bekam ich Anfang des Jahre Nachricht per Mail von der UEFA, dass meine Bewerbung auf Tickets für die Euro 2012 erfolgreich war. Somit gab's dann Ende Mai per UPS 2 Tickets für das Spiel in der Vorrunde gegen Dänemark und einen Voucher für's Halbfinale - so Deutschland es denn dann (gegen die Griechen) schafft.
Die Planung der Reise nach Lemberg gestaltete sich zuerst schwierig, da bekannter Maßen die Quartiere exorbitant teuer waren (z.B. 40€ pro Person und Nacht im 12-Mann-Zimmer...) und die Anreise weit und per Flieger viel zu teuer.
Im Forum des FanclubNationalmannschaft (FCN) wurde ich dann fündig mit einer Reise per Bus ab Leipzig inkl. einer Übernachtung. Und das für fairer 259 Euronen. Das haben dann meine Freundin und ich für uns gebucht.
Am 15.Juni., den Freitag vor dem Spiel, ging es dann los. Per Bahn nach Leipzig. Dort Treffpunkt am Busbahnhof wo gegen kurz nach 22 Uhr Abfahrt war.
Am Sammelpunkt waren dann auch schon eine Reihe von Leuten; ein Teil klar aus der sächsischen Ecke, aber auch einige aus Braunschweig und Bayern.
Via Leipzig-Messe, Dresden und Görlitz, wo jeweils weitere Leute angeladen wurden, ging es auf in Richtung Polen.
Kleine Randnotiz: Reiseleitung war entgegen aller Erwartungen nicht der Organisator der Reise, der Fanclubbetreuer aus Leipzig, sondern ein "stinknormaler" Fan, den der besagte eigentliche Leiter beim Portugal eine Woche zuvor kennengelernt hat. War ne komische Nummer, ums freundlich auszudrücken. Details spar ich mir hier.
HEINZI: Hast du in jedem Fall super gemacht deinen "Job"!! :-)
Auf der gesamten Fahrt wurde, wie nicht anders zu erwarten, jede Menge Flüssignahrung vernichtet. An Bord wahren wohl 44 Kästen Bier (11er). Die waren dann auch kurz nach Start der Rückfahrt weg...
Gegen 7 Uhr morgens sind wir dann jedenfalls in Krakau angekommen.
Zufälliger Weise war der Busparkplatz exakt vor dem Mannschaftshotel der Kasköppe gelegen. So ergab es sich, dass wir die Abreise der Holländer live miterleben konnten (waren wohl auf dem Weg zum Flieger nach Charkiw zur dritten Niederlage). So konnten wir hautnah ans "Geschehen" rankommen und mir gelangen eine Reihe von schönen Fotos von Stars wie Robben, van der Vaart und Co.
Dann stand noch eine Stadtführung an durch die wirklich sehr schöne Krakauer Innenstadt. Und das alles übrigens bei herrlichstem Wetter mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von immer um 30 Grad.
Zur Mittagszeit ging es dann an diesem Samstag weiter gen ukrainischer Grenze. Ziel der Reise war ein Ort namens Jaroslaw. Die Reise dorthin dauerte aufgrund fehlender Autobahn und einigem Verkehr entsprechend lang.
Am frühen Abend konnten wir dann aber im ganz brauchbaren Hotel einchecken - mit vereinten Kräften wurden mittels englisch/deutschem Kauderwelsch die Zimmer auf uns mehr als 50 Handlungsreisenden verteilt.
Dann gab's Essen - für 3 Euro gab es nen leckeren Grillteller - live zubereitet von Leuten die das Hotel als eine Art Familienbetrieb zu betreiben scheinen.
Da ich die Nacht im Bus nicht wirklich viel geschlafen habe ging es für mich dann auch schon in der Halbzeit des Polen-Russland-Spiels in die Heia. Am kommenden Morgen war nämlich schon um 6 Frühstück angesagt....
Fast pünktlich um 7 ging es dann in voller Stärke gen Ukraine. Mit Absicht so früh, weil man befürchtete in einen Busstau an der Grenze zu kommen.
Dort war aber alles ziemlich locker. Paßkontrolle dauerte in Summe keine halbe Stunde.
Dann, inkl. Stopps, weiter gen Lemberg. Das ist eigentlich echt nicht weit von der Grenze entfernt, aber aufgrund der nicht so prallen Straßen und der Reise per Bus dauerte das doch eine Weile.
Schlußendlich sind wir irgendwann vormittags in Lwiw/Lwow/L'viv/Lemberg angekommen. Mal wieder bei hitzigen Temperaturen.
Hier haben wir dann "endlich" mal unseren eigentlichen Reiseorganisator getroffen. Aber auch nicht für lange...
Geparkt wurde auf einem Busparkplatz.
Von dort ging's dann mit der Linie 3A gen Innenstadt, denn bislang haben wir uns nur in den wirklich häßlichen Aussenbezirken befunden (die sehen echt nicht viel besser aus als Dhaka downtown (Hauptstadt von Bangladesh, Anm.des Autors)).
Diese Linie 3A hatten wir uns als speziellen Shuttleservice für die Fußballfans ausgemalt - aber weit gefehlt, das war ein stinknormaler Linienbus, was die Fahrt dann durchaus interessant und vor allem schweißtreibend gestaltete. Aber witzig war's schon.
Die kommenden Stunden wurden mit Besuch der Innenstadt verbracht: Essen, Trinken, Abhängen am Stand des FCN und ausgiebig Feiern mit den Dänen auf der Fanmeile. Sehr schöne Stimmung dort, die Dänen super-cool und nett. Einfach eine herrliche Zeit. (Essen in den Restaurants wirklich saubillig!!)
Als es dann langsam Zeit wurde um gen Arena aufzubrechen haben wir uns zu sechst ein Taxi geschnappt - ink. Bierstopp...
Das Stadion von Lemberg liegt ca. 10km ausserhalb der City und ist somit nicht wirklich gut zu erreichen. Insgesamt machte es den Eindruck, dass man hier wirklich auf Krampf eine EM-Arena hinpacken wollte. Man suche ein Stück freies Land und hau da das Teil hin.
Ok, die Arena an sich macht echt was her. Neumodisch, aber hat was. Mit 34.000 Plätzen nicht wirklich groß, aber beim Heimverein Karpati Lwiw kommt eh kaum einer hin, so dass die eh in ihrem alten Stadion hauptsächlich spielen.
Krass find ich hingegen aber, dass es rund um das Stadion praktisch nix an Infrastruktur gibt. Da is erst mal nur plattes Ackerland, oder was auch immer.
Da baut man für über 200 Millionen so ein Teil hin...aber in Infrastruktur, weder am Stadion noch in der Stadt, macht man gar nichts... Nun denn, aber is ja nich mein Problem, wie man so sagt....
Im Stadion habe ich dann mein letzte (halbes) Bier der Fahrt getrunken. Das war echt zum Abgewöhnen. Irgendeine Leichtbier-Plörre... Pfui... ;-)
Zum Spiel: Nun ja... nicht wirklich so der Renner. Aber was zählt ist das Ergebnis. Ich schreib da jetzt auch nix weiter zu - hat ja eh jeder gesehen.
Die Stimmung hingegen war sehr geil. Im Deutschen Block, wo wir auch waren, wenn auch sehr weit oben, war immer Party, inkl. Rauchbomben. Nach Ende des Spiels kam noch eine phänomenal-geile Sing-Aktion mit "So geh'n die Deutschen..." hammer-geil und laut!.
Noch 'ne Randnotiz: Die Kontrollen waren ein schlechter Scherz...
Nach dem Spiel ging's dann zu Fuß zum Busplatz. Dort noch etwas Stärken (ach Mist, hier hab ich doch noch ein oder zwei Bier gehabt..) und irgendwann gegen 1 Uhr nachts (MESZ+1) ging es dann, mittlerweile mit zwei Bussen, zurück gen Heimat.
Die Rückfahrt lief erstaunlich flüssig, so daß wir trotz diverser Stopss schon gegen 16.20 am Montag Nachmittag wieder in Leipzig angekommen sind. So konnten wir noch halbwegs günstige Züge erwischen.
So, das soll reichen an Bericht. Genug gekippt...äh...getippt.
Es war jedenfalls absolut geil, schöne Fahrt, eine Reihe von netten Leuten kennengelernt. Hiermit >>>
GRUSS AN HEINZI, STEFFEN, MICHA, MANUEL!! CHEMIE LEUNA RULZ! ;-)
Wer Tippfehler findet kann sie behalten.
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